Mit einem umfassenden Screeningverfahren stellt Cryos sicher, dass alle Eizellspenderinnen gesund sind und Eizellen hoher Qualität spenden. Tatsächlich werden nur 4 % der jungen Frauen, die sich als Spenderin bewerben, am Ende tatsächlich zugelassen.
Hier stellen wir Ihnen die verschiedenen Etappen des Screeningverfahrens vor, damit Sie sich eine Vorstellung davon machen können, welche Tests und Untersuchungen die Kandidatinnen erfolgreich bestehen müssen, um letztlich in unsere Spendersuche aufgenommen zu werden. Sie erfahren auch, wie wir Spendereizellen für die klinische Verwendung in verschiedenen Ländern angesichts der dort geltenden nationalen Gesetzgebungen zur Eizellspende freigeben und was es bedeutet, wenn eine Spenderin unter Quarantäne gestellt oder permanent gesperrt wird.
Screening und Untersuchung von Eizellspenderinnen
Wenn Sie sich für Spendereizellen von Cryos entscheiden, können Sie immer sicher sein, dass die Spenderin vor der Zulassung zur Spende körperlich, mittels Gentests und psychologischer Beurteilung gründlich untersucht wurde. Alle angehenden Spenderinnen werden gemäß EU- und FDA-Leitlinien getestet. Zudem arbeiten wir ständig daran, unser Screeningverfahren zu verbessern, um Ihnen die bestmöglichen Spendereizellen bieten zu können.
Auswertung der medizinischen und familiären Vorgeschichte
Wenn sich eine potentielle Spenderin bei uns bewirbt, erfolgt zunächst eine Erstuntersuchung, um zu ermitteln, ob sie überhaupt für die Spende geeignet ist. Ist das der Fall, muss die Kandidatin einen umfassenden medizinischen Fragebogen ausfüllen, der Fragen zu ihrer eigenen medizinischen und genetischen Vorgeschichte sowie der ihrer Familienmitglieder enthält.
Wenn die Antworten keinen Anlass zum Ausschluss der Kandidatin geben, wird sie für ein eingehendes Interview eingeladen, bei dem wir sie auf mögliche Anzeichen von Risikoverhalten und Krankheitssymptome prüfen und sie nochmals zur medizinischen Vorgeschichte ihrer Familie befragen. Kandidatinnen, bei denen in der Familie zu einem früheren Zeitpunkt ernsthafte physische oder psychische Erbkrankheiten aufgetreten sind, werden hier abgelehnt.
Entscheidung für Spendertyp und -profil
Im Rahmen des Interviews erklären wir der Kandidatin ausführlich, was es bedeutet, die eigenen Eizellen zu spenden. Möchte die Kandidatin danach fortfahren, muss sie sich entscheiden, ob sie eine ID Release- oder Non-ID Release-Spenderin sein möchte und ob sie für ein Basisprofil oder ein Erweitertes Profil zur Verfügung steht.
Erste Laboruntersuchung
Unsere hausinternen medizinischen Fachkräfte führen ein umfassendes Screening durch, das sicherstellt, dass die angehende Spenderin gesund ist und auch die erforderlichen BMI-Kriterien erfüllt. Anhand einer entnommenen Blutprobe wird der AMH-Spiegel geprüft, eine Urinprobe zeigt mögliche Infektionen mit Chlamydien und Gonorrhoe an.
Anlageträgertests
Wir führen auch einen Anlageträgertest für eine Reihe von rezessiven Krankheiten durch, d. h. die potenziellen Spenderinnen werden auf Genvarianten getestet, von denen bekannt ist, dass sie die folgende Krankheiten verursachen:
- Mukoviszidose
- Hämoglobinopathien (einschließlich Alpha-Thalassämie, Beta-Thalassämie, Sichelzellanämie)
- Spinale Muskelatrophie (SMA)
- Fragiles-X-Syndrom
- Tay-Sachs-Syndrom
- Nicht-syndromale Hörstörung
- Dystrophinopathien
- Schwere hämolytische Anämie
Hierbei handelt es sich um die weltweit häufigsten schweren Erbkrankheiten.
Schließlich wird das Vorhandensein eines normalen Karyotyps (Chromosomenprofil) geprüft.
Psychologische Beurteilung
Alle angehenden Eizellspenderinnen müssen auch ein vertrauliches Gespräch mit unserer psychologischen Fachkraft absolvieren, da wir sicherstellen wollen, dass die Spenderinnen voll hinter ihrer Entscheidung stehen, Eizellspenderin zu werden, und auch wissen, was das genau bedeutet. Die psychologische Beurteilung wird in einer unabhängigen psychologischen Privatpraxis vorgenommen.
Körperliche Untersuchung
Nach der psychologischen Beurteilung wird die angehende Spenderin zu einer körperlichen Untersuchung mit unserem Gynäkologen bzw. unserer Gynäkologin gebeten. Dort wird eine Ultraschalluntersuchung des Beckens durchgeführt und Blut entnommen, um den Hormonstatus zu prüfen.
Finale Freigabe und Testergebnisse
Nur wenn sämtliche Tests und Beurteilungen im Verlauf des Screenings gut verlaufen sind, wird die Kandidatin für die Eizellspende bei Cryos zugelassen. Im Schnitt schaffen es letztlich nur 4 % aller Kandidatinnen, die sich bei Cryos bewerben, auch wirklich als Eizellspenderin zugelassen zu werden. Das bedeutet: Wir sorgen dafür, dass Sie sich sicher fühlen und ganz sorgenfrei Ihre Eizellspenderin von Cryos auswählen können.
In jedem Profil auf unserer Website ist ein Summary of Records, kurz SOR, enthalten, das Testergebnisse, Merkmale und Informationen zum Freigabestandard der Spenderin enthält. Das SOR ist an die Auftragsbestätigung angehängt, eine Kopie liegt allen Lieferungen bei. Bitte beachten Sie, dass das Summary of Records im Laufe der Zeit Änderungen unterliegt, da unsere Spenderinnen und Spender regelmäßig neu getestet werden.
Auf der Seite zu Spendereizellen für Kinderwunschbehandlungen erfahren Sie mehr darüber, wie die Eizellspende im Einzelnen abläuft.
Wissen Sie von sich oder Ihrem Partner, dass Sie die Anlagen für eine Erbkrankheit in sich tragen?
Wenn Sie Spendereizellen für Ihre Kinderwunschbehandlung kaufen möchten und wissen, dass der Mann, dessen Sperma verwendet werden soll, Träger einer Erbkrankheit ist, wenden Sie sich bitte an unser Customer Care Team, das Ihnen bei der Suche nach der richtigen Eizellspenderin behilflich sein kann.
Länderspezifische Vorschriften für Eizellspenden
Je nach Land gibt es unterschiedliche Gesetze zur Eizellspende, die auch Vorschriften für die Auswahl und das Screening potenzieller Spenderinnen enthalten können. Im Screeningverfahren werden daher alle potenziellen Eizellspenderinnen bei Cryos in Hinblick auf die klinische Nutzbarkeit in verschiedenen Ländern oder Regionen ausgewählt, untersucht und freigegeben.
Bei der Auswahl einer Eizellspenderin gibt es so viele Dinge zu beachten. Da wir das wissen, möchten wir den Vorgang für Sie so einfach wie möglich gestalten. Daher müssen Sie beim Anlegen eines kostenlosen Kontos stets Ihr Behandlungsland angeben. Durch die Ländereinstellungen können wir Ihnen genau die Spenderinnen anzeigen, die den Vorschriften des Landes Ihrer Wahl entsprechen.
Erfahren Sie hier mehr darüber, mit welchen länderspezifischen Standards Cryos arbeitet.
Quarantäne oder permanente Sperrung von Eizellspenderinnen
Bei jeder Schwangerschaft besteht ein geringes Risiko, dass das Kind bereits mit einer Krankheit geboren wird. In einigen Fällen kann es sich dabei auch um eine Erbkrankheit handeln. Bei Cryos durchlaufen alle angehenden Spenderinnen und Spender ein strenges Screeningverfahren, bevor sie zur Keimzellspende zugelassen werden. Auf diese Weise soll das Risiko verringert werden, dass die Spenderinnen oder Spender schwere Krankheiten an das Kind weitergeben.
Trotz unseres gründlichen Auswahl- und Screeningverfahrens kann das Risiko, ein Kind mit einer Krankheit zu bekommen, nicht ganz ausgeschlossen werden. Wird bei einem Kind eine Krankheit festgestellt und besteht Grund zur Annahme, dass diese mit der Nutzung von Spendereizellen in Verbindung steht, muss Cryos umgehend hierüber informiert werden, sodass die erforderlichen Maßnahmen getroffen werden können. Bitte wenden Sie sich an unser Customer Care Team, das Ihnen bei der Meldung einer Krankheit helfen kann.
Wie wir mit gemeldeten Krankheiten umgehen
Wenn Cryos eine Krankheit gemeldet wird, beginnt unser Genetik-Team umgehend mit entsprechenden Nachforschungen. Zweck dieser Nachforschungen ist es festzustellen, ob die Krankheit mit der Spenderin in Verbindung gebracht werden kann oder nicht.
- Wenn unser Genetik-Team zu dem Schluss kommt, dass es keinen Zusammenhang zwischen der gemeldeten Krankheit und der Spenderin gibt oder das Risiko eines Auftretens bei Halbgeschwistern nicht signifikant erhöht ist, sind keine weiteren Maßnahmen erforderlich.
- In anderen Fällen muss die Krankheitsmeldung weiter untersucht werden. Für den weiteren Verlauf der Untersuchung werden die betroffenen Spendereizellen als vorläufige Sicherheitsmaßnahme unter Quarantäne gestellt. Cryos benachrichtigt daraufhin alle Kundinnen und Kunden, die diese Spendereizellen direkt bei Cryos bestellt haben.
Am Ende der Untersuchung stellt sich entweder heraus, dass es definitiv keinen Zusammenhang zwischen Krankheit und Spenderin gibt, sodass die Meldung ignoriert werden kann, oder dass der mögliche Zusammenhang bestätigt wird. In diesem Fall wird die betroffene Spenderin permanent gesperrt. Eine Spenderin wird permanent gesperrt, wenn unser Genetik-Team feststellt, dass die Krankheit mit ihr in Verbindung gebracht werden kann. Wenn eine Spenderin permanent gesperrt ist, können ihre Eizellen nur noch für Kinderwunschbehandlungen von Frauen verwendet werden, die bereits zuvor mit Eizellen dieser Spenderin ein Kind bekommen haben.