Alle Cryos-Spender werden in Übereinstimmung mit den umfassenden Qualitätssicherungsmaßnahmen, Verfahrensanweisungen und Richtlinien für die Anwerbung, Beurteilung und Untersuchung von Spendern ausgewählt und untersucht. Nur diejenigen Spenderkandidaten, die das strenge Screening erfolgreich durchlaufen, werden Cryos-Spender.
Vorgehensweise beim Spender-Screening
- Erstuntersuchung der Spermienqualität.
- Bearbeitung eines umfassenden Eigen- und Familienanamnese-Fragebogens sowie eingehende Befragung des potenziellen Spenders, um Kandidaten auszusortieren, die riskante Verhaltensweisen oder Krankheitssymptome zeigen.
- Psychologisches Gutachten und körperliche Untersuchung.
- Für den potenziellen Spender wird ein Karyogramm erstellt und er wird auf seine Blutgruppe getestet. Blut- und Urinproben werden auf Infektionskrankheiten untersucht.
- Es wird ein Anlageträgertest durchgeführt, bei dem der potenzielle Spender auf Genvarianten getestet wird, von denen bekannt ist, dass sie verbreitete schwere Erbkrankheiten verursachen.
- Erst nach der Freigabe kann der Kandidat seinen Samen spenden.
Alle aktiven Spender werden wenigstens alle 3 Monate auf Infektionskrankheiten getestet.
Länderspezifische Anforderungen (Standards)
Cryos ist nach der EU-Geweberichtlinie lizenziert und kann Spendersamen in alle EU-Länder sowie in Staaten außerhalb der EU liefern. Je nach Land gibt es unterschiedliche Gesetze zur Samenspende, die auch Vorschriften für die Auswahl und das Screening potenzieller Spender enthalten können. Diesen Vorschriften werden wir mit verschiedenen, länderspezifischen Standards gerecht.
Im Screeningprozess werden daher alle potenziellen Samenspender bei Cryos in Hinblick auf die klinische Nutzbarkeit in verschiedenen Ländern oder Regionen ausgewählt, untersucht und freigegeben. Spender können dabei nach einem oder mehreren Standards freigegeben werden.
In unserer kostenlosen Online-Spendersuche werden Ihnen nur die Spender angezeigt, die den Vorschriften und Anforderungen Ihres Landes entsprechen.
Erfahren Sie mehr über die Standards, mit denen wir arbeiten.
Worauf wird getestet?
Im Summary of Records (SOR) sind die Screeningergebnisse und standardbezogenen Freigabeinformationen für die einzelnen Spender aufgeführt. Das SOR kann sich im Laufe der Zeit ändern, da die Spender laufend getestet werden.
Wir führen einen Anlageträgertest durch, bei dem die Spender auf Genvarianten getestet werden, von denen bekannt ist, dass sie folgende Krankheiten verursachen:
- Mukoviszidose
- Hämoglobinopathien (einschließlich Alpha-Thalassämie, Beta-Thalassämie, Sichelzellanämie)
- Spinale Muskelatrophie (SMA)
- Tay-Sachs-Syndrom (abhängig von der ethnischen Zugehörigkeit/Ethnizität des Spenders)
- Nicht-syndromale Hörstörung (GJB2)
Das SOR ist online verfügbar und wird der Auftragsbestätigungs-E-Mail beigefügt. Darüber hinaus liegt eine physische Kopie allen Sendungen bei.
Umgang mit Erkrankungen
Bei jeder Schwangerschaft besteht ein geringes Risiko, dass das Kind bereits mit einer Krankheit geboren wird. In einigen Fällen kann es sich dabei auch um eine Erbkrankheit handeln. Bei Cryos durchlaufen alle angehenden Spender einen strengen Screeningprozess, bevor sie zur Samenspende zugelassen werden. Auf diese Weise soll das Risiko verringert werden, dass der Spender schwere Krankheiten an das Kind weitergibt.
Trotz unseres gründlichen Auswahl- und Screeningverfahrens kann das Risiko, ein Kind mit einer Krankheit zu bekommen, nicht ganz ausgeschlossen werden. Wenn Sie Kenntnis davon erlangen, dass eine festgestellte Krankheit mit der Nutzung von Spendersamen eines unserer Spender in Verbindung steht, sind Sie dazu verpflichtet, Cryos umgehend hierüber zu informieren. Damit sollen die Sicherheit und das Wohlergehen der Spender und der mit ihrem Sperma gezeugten Kinder gewährleistet werden. Das Clinic Account Team von Cryos führt Sie gerne durch den Meldeprozess. Unser Genetik-Team wertet die Daten aus und leitet bei Bedarf Nachforschungen ein.
Zweck dieser Nachforschungen ist es festzustellen, ob die Krankheit mit dem Spender in Verbindung gebracht werden kann oder nicht.
Wenn unser Genetik-Team zu dem Schluss kommt, dass es keinen Zusammenhang zwischen der gemeldeten Erkrankung und dem Spender gibt oder das Risiko eines Auftretens bei Halbgeschwistern nicht wesentlich erhöht ist, sind keine weiteren Maßnahmen erforderlich.
Wird dagegen ein Zusammenhang festgestellt, werden weitere Untersuchungen eingeleitet und das Sperma des Spenders wird vorsorglich bis zum Abschluss dieser Untersuchungen vorübergehend unter Quarantäne gestellt.
Am Ende der Untersuchung stellt sich entweder heraus, dass es definitiv keinen Zusammenhang zwischen Erkrankung und Spender gibt, sodass die Meldung ignoriert werden kann, oder dass der mögliche Zusammenhang bestätigt wird. In diesem Fall wird der betroffene Spender in der Datenbank permanent gesperrt. Wenn ein Spender permanent gesperrt ist, kann sein Sperma nur für Kinderwunschbehandlungen für Geschwisterkinder erworben werden.
Wenn Samenhalme von Spendern in „Quarantäne“ kommen, benachrichtigt Cryos folgende Personen/Stellen:
- Kliniken, die Sperma des betroffenen Spenders für Behandlungszwecke erhalten haben
- Privatkunden mit noch nicht ausgeschöpften Reservierungen für Sperma dieses Spenders
Wenn der Spender permanent gesperrt wird, schickt Cryos eine Benachrichtigung an alle Kunden (private und professionelle Kunden), die direkt bei Cryos Sperma bestellt haben. Wenn Privatkunden eine Bestellung zur Lieferung an ihre Klinik aufgegeben haben, sendet Cryos die Benachrichtigung nicht nur an den Besteller, sondern auch an die Klinik.