Die Geschichte von Eloise: Spendersamen hat unser Leben verändert
Eloise und ihr Ehemann freuten sich auf gemeinsame Kinder. Dann kam die erschütternde Nachricht: Er kann keine Spermien produzieren. In diesem Post erzählt uns Eloise in einer sehr persönlichen Geschichte, wie sie und ihr Mann mit der Hilfe eines Samenspenders ihre Tochter und ihre Zwillinge bekommen haben.
Wie Sie Ihrem Mann sagen, dass Sie schwanger sind
"Mein Mann und ich waren drei Jahre verheiratet, als wir anfingen, das Kinderkriegen in Angriff zu nehmen. Wir sprachen viel darüber, wie die Kinder heißen und wie sie aussehen würden. Um den Mai 2015 dachten wir dann: „Jetzt ist die richtige Zeit!“ Wir waren so aufgeregt und voller Vorfreude. Wir hofften, dass es schon direkt im ersten Monat klappen würde. Ich war so optimistisch, dass ich damals oft nach „Wie Sie Ihrem Mann sagen, dass Sie schwanger sind“ gegoogelt habe.
Die Monate vergehen – ich werde nicht schwanger
Monate vergingen. Ich fing an, meinen Zyklus zu verfolgen und rechnete freudig aus, wann das Baby dann kommen würde. Nach sechs Monaten ohne Schwangerschaft war ich jedes Mal tief traurig, wenn meine Periode kam. Mein Mann sagte immer: „Entspann Dich, es sind erst sechs Monate.“ Als Mensch, der sich eher viele Sorgen macht, konnte mich das nicht beruhigen. Also sagte ich: „Lass uns beide einen Fruchtbarkeitstest machen.“ Dann kam der Tag des Tests.
Die Hiobsbotschaft: Azoospermie
Als ich auf der Liege saß, war ich das reinste Nervenbündel. Dann kam die Ultraschalluntersuchung. Mit meiner Gebärmutter war alles in Ordnung. Sie sah „unauffällig“ aus und mein Eizellvorrat war „altersentsprechend“. Also ging ich zur Arbeit und war erleichtert, dass alles in Ordnung zu sein schien. Zur Mittagszeit sollte mein Mann getestet werden. Ich schaute auf meine Uhr und dachte: „Seltsam. Warum habe ich noch nichts von ihm gehört?“ Schließlich meldete er sich. Das Ergebnis der Untersuchung lautete „Azoospermie“, das heißt, dass es keine Spermien in seinem Ejakulat gab. Unsere Welt brach zusammen.
Mikro-TESE und IVF
Die nächsten Wochen gingen in einem tobenden Meer aus Gefühlen unter. Nach wochenlangen Tests wurde klar, dass sich mein Mann einer sehr schmerzhaften Operation unterziehen musste. Nur so könne festgestellt werden, ob noch Spermien zur Entnahme vorhanden sind. Dieses Verfahren ist unter dem Namen Mikro-TESE bekannt. In New York fanden wir bald einen Chirurgen mit einer hervorragenden Erfolgsquote bei dieser Art von Eingriff. Gleichzeitig sollten mir dort Eizellen für eine IVF entnommen werden, sodass direkt eine Befruchtung vorgenommen werden könnte. Insgesamt sollte das Ganze drei Wochen dauern. Das Datum stand fest. Ich konnte mich nun darauf konzentrieren, einen detaillierten Zeitplan zu erstellen und die vielen Vorbereitungen für unsere Reise in die USA zu treffen. Damit war ich ziemlich eingespannt.
Wer ist der richtige Samenspender?
Da wir uns nicht sicher waren, ob die Operation meines Mannes glücken würde, verbrachten wir zwei Monate mit der Suche nach einem Samenspender. Wir gingen diese Suche zunächst mutlos und bedrückt an. Dieses Gefühl wurde mit der Zeit jedoch deutlich schwächer, da uns die Samenbank für die Spenderauswahl viele detaillierte Informationen bereitstellte, wie etwa die körperlichen Merkmale, den familiären Hintergrund, einen vollständigen medizinischen Bericht sowie Fotos und ein Brief des Spenders. Endlich, nach langen Überlegungen, hatten wir unseren Spender.
Die Samenbank und die Klinik führten uns durch den Versandprozess und wir mussten verschiedene Formulare ausfüllen und unterschreiben.
Samenspende als Plan B
Ich landete mit gemischten Gefühlen in New York. Nachdem wir uns dort verlobt hatten, fühlte es sich irgendwie passend, aber auch traurig an, dass wir für unseren Kinderwunsch wieder dort waren. Die Stimulation der Eierstöcke für die IVF begann. Die Operation meines Mannes war am Datum meiner Eizellentnahme ausgerichtet, da sie am Vortag stattfinden musste. Seine Operation sollte laut Aussage des Chirurgen etwa zwei Stunden dauern. Es wurden fünf. Der Chirurg kam im Anschluss niedergeschlagen herein. Er nahm seine Gesichtsmaske ab und bestätigte unsere schlimmsten Befürchtungen. Die Operation war ein Fehlschlag. Sie beobachteten das Gewebe für den Fall der Fälle noch über Nacht, aber auch das war vergebens. Wir waren am Boden zerstört, wie konnte es anders sein. Wir waren so optimistisch, entschlossen und stark gewesen und mein Mann hatte schlimme Schmerzen erleiden müssen.
Wir erfuhren erst zehn Minuten, bevor ich für meine Eizellentnahme betäubt wurde, dass die Spermien meines Mannes nicht lebensfähig waren. Somit blieb uns noch der Spendersamen. Wir waren traurig, aber auch froh, dass wir diese Alternative hatten. Wir hofften, dass wir auf diesem Wege die Familie bekommen würden, nach der wir uns so verzweifelt sehnten.
Kein Erfolg beim ersten Versuch
Der nächste Morgen kam und wir hatten die Bestätigung, dass alle meine 12 Eizellen mit dem Sperma unseres Spenders befruchtet worden waren. Dann, zwei Wochen nach dem Transfer von zwei drei Tage alten Embryos, war Ostersonntag und wir wieder in Großbritannien. Obwohl die Krankenschwestern gesagt hatten, wir sollten auf den Bluttest warten, konnten wir es nicht erwarten und machten einen Test. Wir saßen nervös da und beobachteten das Blinksymbol, warteten auf das Ergebnis … dann war es da: „NICHT SCHWANGER“.
Nach unserem ersten gescheiterten Versuch war ich mir ganz sicher, dass es nicht funktionieren würde. Einige Monate später transferierten wir in New York zwei eingefrorene Embryos. Zurück in Großbritannien hieß es wieder warten, zwei Wochen lang. Ich ging zu einem Hypnotherapeuten, um meinen psychischen Zustand zu verbessern. Dadurch konnte ich wirklich entspannen. Unter dem Eindruck des ersten fehlgeschlagenen Versuchs wollte mein Mann nicht, dass ich zu Hause einen Schwangerschaftstest mache.
ENDLICH!
Nach meiner Blutuntersuchung musste ich sechs Stunden auf die Ergebnisse warten, die mir telefonisch mitgeteilt werden sollten. Das Telefon klingelte und ich nahm den Anruf zitternd an. Es platzte sofort aus mir heraus: „Es hat nicht geklappt, oder?“ Die Krankenschwester antwortete aber: „Doch, es hat!“ Wir ließen die Schwangerschaft dann nach 6 Wochen durch eine Ultraschalluntersuchung bestätigen. Es waren allerdings keine Zwillinge. Endlich, im Februar 2017, wurde unser erstes Kind, unsere Tochter, geboren. Sie wird nun bald schon drei Jahre alt und stellt unsere Welt immer wieder völlig auf den Kopf.
Der Wunsch nach einem Geschwisterchen
Als sie fast ein Jahr alt war, beschlossen wir, für sie ein Geschwisterchen zu bekommen. Dazu brauchten wir neue Embryos, da keine mehr übrig waren. Genau dafür hatten wir einige Röhrchen mit dem Sperma unseres Spenders aufbewahrt. Ich habe die vier Monate bis zur neuen IVF damit verbracht, meinen Körper vorzubereiten.
Im Januar 2018, zurück im verschneiten, stürmischen New York, begann die erneute Stimulation der Eierstöcke für die IVF. Dieses Mal waren es weniger Eier. Ich machte mir Sorgen, sagte mir aber, dass es auf die Qualität, nicht auf die Quantität ankommt.
Der Tag des Transfers kam, und wie durch ein Wunder sahen drei von acht befruchteten Embryos im Blastozystenstadium an Tag 5 großartig aus. Auch jetzt dachte ich noch, dass es nicht auf Anhieb funktionieren würde, wie schon beim ersten Mal mit unserer Tochter. Unsere Fachärztin rief an und riet uns, zwei Embryos zu transferieren, weil der eine besser aussah als der andere. Wir befolgten ihren Rat. Tief in mir drin hoffte ich ohnehin auf Zwillinge. An die nächsten zehn Tage, an denen wir auf den Test warteten, kann ich mich nur noch verschwommen erinnern: Eines Morgens wachte ich um vier Uhr früh auf, rannte ins Badezimmer und schnappte mir den Schwangerschaftstest.
Zwei mehr als deutliche Linien
Und da waren sie! Zwei mehr als deutliche Linien. Später bestätigten Bluttests, dass ich schwanger war. Es fühlte sich diesmal anders an. Meine HCG-Werte waren viermal so hoch wie in meiner vorherigen Schwangerschaft. 4 Wochen lang war ich richtig krank und wachte nachts mit einem Bärenhunger auf! Nach neun langen und extrem heißen Monaten während des Höhepunktes der sommerlichen Hitzewelle 2018 in Großbritannien waren sie da. Nach 37,5 Wochen wurden unsere Zwillinge geboren, gesund und wunderschön. Ich muss mich immer noch ab und zu zwicken, um mich zu versichern, dass das kein Traum ist.
Ein Treffpunkt, um andere bei ihrem Kinderwunsch zu unterstützen
Auf unserem Weg hätten sich mein Mann und ich nützliche und zuverlässige Ressourcen, Unterstützung und Informationen in übersichtlicher und geordneter Form gewünscht. Daher beschloss ich nach unserem schwierigen Weg zum Kind, den Fertility Help Hub zu gründen. Das ist eine Plattform für Paare, die versuchen, schwanger zu werden. Mit dem Fertility Help Hub möchte ich dazu beitragen, das Stigma zu durchbrechen. Menschen sollten nicht im Stillen leiden und sich nicht stundenlang bei Google durch unübersichtliche Datenberge wühlen müssen, wie wir es getan haben. Schauen Sie sich den Fertility Help Hub hier an und bleiben Sie auf Instagram und Facebook über unsere Aktivitäten auf dem Laufenden."
Eloise X
Vielen Dank an Eloise, dass sie ihre berührenden persönlichen Erfahrungen mit uns geteilt hat. Wenn Ihnen dieser Post gefallen hat, interessiert Sie vielleicht auch die Geschichte, wie Toyah und ihr Mann mit der Hilfe eines Cryos-Samenspenders drei Jungen bekommen haben.