Was ist CMV (Zytomegalie) und inwiefern betrifft es mich und mein Baby?
Wahrscheinlich ist Ihnen der Begriff „CMV-Status“ (bzw. „CMV-positiv“ oder „CMV-negativ“) schon begegnet, insbesondere wenn Sie schwanger sind oder eine Kinderwunschbehandlung mit Spendersamen vor sich haben. Was bedeutet aber „CMV“ (Zytomegalie) überhaupt und müssen Sie sich darüber Gedanken machen?
Hier erklären wir Ihnen, was es mit CMV auf sich hat, inwieweit es Sie und Ihr Baby betrifft und was Sie wissen sollten, wenn Sie Spendersamen mit einem positiven oder negativen CMV-Status verwenden.
Was ist CMV (Zytomegalie)?
Das Zytomegalievirus (CMV) ist mit dem Herpes-Virus verwandt. Der Erreger ist weit verbreitet und kann jeden Menschen befallen. Übertragen wird es durch Körperflüssigkeiten, wie Speichel, Blut, Urin, Sperma oder Muttermilch.
Die meisten Infektionen mit dem Virus treten dabei bereits in der Kindheit oder im frühen Erwachsenenalter auf, wobei die Mehrheit der Infizierten symptomfrei bleibt. Bei einigen Betroffenen treten jedoch Fieber sowie Hals- und Kopfschmerzen auf. Nach Abklingen der Infektion verbleibt das Virus dauerhaft ruhend im Körper und wird nur selten wieder aktiv. Falls es doch zu einer Reaktivierung kommt, spricht man von einer rekurrenten CMV-Infektion.
Was ist der CMV-Status und was bedeutet es, CMV-positiv zu sein?
Bei der Erstinfektion mit CMV bildet Ihr Körper Antikörper, die anti-CMV IgM und anti-CMV IgG genannt werden. IgM-Antikörper sind während einer akuten Infektion vorhanden, IgG-Antikörper verbleiben dauerhaft im Körper.
Wenn weder IgM- noch IgG-Antikörper gegen CMV feststellbar sind, ist die betroffene Person CMV-negativ. Sie war also noch nie mit CMV infiziert.
Wenn zwar keine anti-CMV IgM-Antikörper, jedoch die entsprechenden IgG-Antikörper feststellbar sind, gilt die betroffene Person als CMV-positiv. Das bedeutet, dass die Person in der Vergangenheit eine CMV-Infektion hatte, aktuell jedoch keine akute Infektion vorliegt.
Eine akute Infektion liegt vor, wenn sowohl IgM- als auch IgG-Antikörper vorhanden sind. Liegt bei einem Samenspender eine akute CMV-Infektion vor, ist in diesem Zeitraum keine Spende möglich.
CMV-Status – Screening von Samenspendern
Die dänische Samenbank Cryos führt Samenspender-Screenings bei allen angehenden Samenspendern durch und prüft dabei auf eine Vielzahl von Viren und Erbkrankheiten. Auch der CMV-Status unserer Spender wird geprüft, da dies für einige Länder erforderlich ist. Nur anti-CMV IgM-negative Männer werden als Spender zugelassen, also Spender, bei denen keine aktive CMV-Infektion vorliegt.
Solange der IgM-Status negativ bleibt (= keine akute Infektion), werden Spender mit positivem oder negativem anti-CMV IgG-Status zugelassen. Spender, für die der CMV-Status in der Samenspendersuche mit „negativ“ angezeigt wird, hatten in ihrem Leben noch nie eine CMV-Infektion. Spender, deren CMV-Status in der Samenspendersuche positiv ist, hatten bereits eine CMV-Infektion und daher Antikörper.
Manche Ärztinnen und Ärzte vertreten die Meinung, dass das Sperma von Spendern, die anti-CMV IgG-positiv getestet wurden (also in der Vergangenheit eine Infektion hatten), nur bei Frauen eingesetzt werden sollte, die ebenfalls anti-CMV IgG-positiv sind. Wenn Sie also wissen, dass Sie bereits eine CMV-Infektion hinter sich haben, können Sie einen Samenspender mit positiven CMV-Status auswählen.
Ein CMV-Screening ist nicht in allen Ländern vorgeschrieben. Spender ohne Angabe des CMV-Status in der Spendersuche wurden also nicht auf CMV untersucht. Eine solche Untersuchung wird auch nicht nachgeholt.
Wie hoch ist die Ansteckungsgefahr für mein Baby?
Wie hoch die Ansteckungsgefahr für Ihr Baby ist, hängt davon ab, wann Sie sich zum ersten Mal infiziert haben. Etwa 50 % aller Frauen haben, wenn sie schwanger werden, aufgrund einer früheren Infektion bereits CMV-Antikörper. Während der Schwangerschaft kann es allerdings zu einer Reaktivierung der Infektion kommen, die Gefahr einer Übertragung auf das Baby bei einer rekurrenten Infektion ist jedoch gering (etwa 1–2 %). Wenn Ihre CMV-Erstinfektion vor Ihrer Schwangerschaft stattgefunden hat, ist das Ansteckungsrisiko für Ihr Kind also sehr niedrig.
Die Ansteckungsgefahr für das Kind ist jedoch höher, wenn die Erstinfektion mit CMV erst während der Schwangerschaft stattfindet.
Schadet eine akute CMV-Infektion meinem Baby?
Bei den meisten mit CMV infizierten Babys treten keinerlei Symptome oder Gesundheitsprobleme auf. Einige während der Schwangerschaft mit dem Virus infizierte Babys leiden allerdings unter Gesundheitsproblemen, die entweder schon bei der Geburt zutage treten oder sich erst später im Säuglingsalter oder im Laufe der Kindheit ausbilden.
Wenn Sie mehr über CMV und wie Sie mit dem Thema umgehen sollten erfahren möchten, sprechen Sie bitte mit den Sie betreuenden Ärztinnen und Ärzten oder mit der Klinik.
Wenn Sie gerade dabei sind, einen Samenspender für eine Kinderwunschbehandlung auszuwählen, können Sie sich auch gerne an das Customer Care Team von Cryos wenden. Wir helfen Ihnen gerne weiter.