Cryos liefert Spendersamen weltweit in viele Länder, die jeweils verschiedene Gesetze in Hinblick auf die Samenspende haben können. Auf dieser Seite erklären wir Ihnen, wie wir unsere Spender anhand unseres umfassenden Qualitätssicherungsprogramms auswählen und untersuchen und wie wir sicherstellen, dass unsere Spender die Vorschriften in Ihrem Behandlungsland erfüllen.
Auswahl und Screening unserer Spender
Wenn sich ein potenzieller Spender bei Cryos bewirbt, durchläuft er einen sehr strengen Auswahl- und Screeningprozess.
Zunächst füllt der Spender einen umfassenden medizinischen Fragebogen aus und absolviert ein Interview mit unserem medizinischen Personal. In diesem wird versucht, die familiäre Krankengeschichte des potenziellen Spenders und eventuell vorhandenes Risikoverhalten zu ermitteln. Anhand der Ergebnisse wird der jeweilige Spenderkandidat beurteilt. Potenzielle Spender, bei denen in der Familie zu einem früheren Zeitpunkt schwerwiegende körperliche oder psychische Erbkrankheiten aufgetreten sind, werden abgelehnt.
Darüber hinaus wird eine gründliche körperliche Untersuchung des potenziellen Spenders durchgeführt, in deren Verlauf auch Blut- und Urinproben auf Infektionskrankheiten wie HIV, Hepatitis B und C, Chlamydien, Gonorrhoe, Syphilis und HTLV untersucht werden. In unserem Labor führen wir auch einen Anlageträgertest für eine Reihe von rezessiven Krankheiten durch, d. h. die potenziellen Spender werden auf Genvarianten getestet, von denen bekannt ist, dass sie die folgende Krankheiten verursachen:
- Mukoviszidose
- Hämoglobinopathien (einschließlich Alpha-Thalassämie, Beta-Thalassämie, Sichelzellanämie)
- Spinale Muskelatrophie (SMA)
- Tay-Sachs-Syndrom
- Nicht-syndromale Hörstörung (GJB2)
Hierbei handelt es sich um die weltweit häufigsten schweren Erbkrankheiten.
Schließlich wird das Vorhandensein eines normalen Karyotyps (Chromosomenprofil) geprüft.
Über den gesamten Spendezeitraum werden zugelassene Spender regelmäßig auf Infektionskrankheiten untersucht.
In jedem Spenderprofil auf unserer Website ist ein Summary of Records, kurz SOR, enthalten, das Testergebnisse, Spendermerkmale und Informationen zum Freigabestandard enthält. Das SOR ist an die Auftragsbestätigung angehängt, eine Kopie liegt allen Lieferungen bei. Das Summary of Records kann sich im Laufe der Zeit ändern, da die Spender laufend getestet werden.
Wenn Sie auf der Suche nach Spendersamen für Ihre eigene Kinderwunschbehandlung sind und wissen, dass Sie Trägerin einer Erbkrankheit sind, wenden Sie sich bitte an unseren Customer Care, der Ihnen bei der Suche nach dem richtigen Spender behilflich sein kann.
Länderspezifische Anforderungen (Standards)
Cryos ist nach der EU-Geweberichtlinie lizenziert und kann Spendersamen in alle EU-Länder sowie in Staaten außerhalb der EU liefern. Je nach Land gibt es unterschiedliche Gesetze zur Samenspende, die auch Vorschriften für die Auswahl und das Screening potenzieller Spender enthalten können. Im Screeningprozess werden daher alle potenziellen Samenspender bei Cryos in Hinblick auf die klinische Nutzbarkeit in verschiedenen Ländern oder Regionen ausgewählt, untersucht und freigegeben.
Wenn Sie auf unserer Website ein kostenloses Konto einrichten und Ihr Behandlungsland angeben, zeigen wir Ihnen nur die Spender an, die die Anforderungen im jeweiligen Land erfüllen.
Mehr über länderspezifische Anforderungen erfahren .
Wie wir mit gemeldeten Krankheiten umgehen
Bei jeder Schwangerschaft besteht ein geringes Risiko, dass das Kind bereits mit einer Krankheit geboren wird. In einigen Fällen kann es sich dabei auch um eine Erbkrankheit handeln. Bei Cryos durchlaufen alle angehenden Spender einen strengen Screeningprozess, bevor sie zur Samenspende zugelassen werden. Auf diese Weise soll das Risiko verringert werden, dass der Spender schwere Krankheiten an das Kind weitergibt.
Trotz unseres gründlichen Auswahl- und Screeningverfahrens kann das Risiko, ein Kind mit einer Krankheit zu bekommen, nicht ganz ausgeschlossen werden. Wird bei einem Kind eine Krankheit festgestellt und besteht Grund zur Annahme, dass diese mit der Nutzung von Spendersamen in Verbindung steht, muss Cryos umgehend hierüber informiert werden, sodass die erforderlichen Maßnahmen getroffen werden können. Bitte wenden Sie sich an unseren Kundenservice, der Ihnen bei der Meldung einer Erkrankung helfen kann.
Wenn Cryos eine Erkrankung gemeldet wird, beginnt unser Genetik-Team umgehend mit entsprechenden Nachforschungen. Zweck dieser Nachforschungen ist es festzustellen, ob die Krankheit mit dem Spender in Verbindung gebracht werden kann oder nicht.
Wenn unser Genetik-Team zu dem Schluss kommt, dass es keinen Zusammenhang zwischen der gemeldeten Erkrankung und dem Spender gibt oder das Risiko eines Auftretens bei Halbgeschwistern nicht signifikant erhöht ist, sind keine weiteren Maßnahmen erforderlich.
Wird dagegen ein Zusammenhang festgestellt, werden weitere Untersuchungen eingeleitet und das Sperma des Spenders wird vorsorglich bis zum Abschluss dieser Untersuchungen vorübergehend unter Quarantäne gestellt.
Am Ende der Untersuchung stellt sich entweder heraus, dass es definitiv keinen Zusammenhang zwischen Erkrankung und Spender gibt, sodass die Meldung ignoriert werden kann, oder dass der mögliche Zusammenhang bestätigt wird. In diesem Fall wird der betroffene Spender permanent gesperrt. Wenn ein Spender permanent gesperrt ist, kann sein Sperma nur für Kinderwunschbehandlungen von Frauen verwendet werden, die bereits zuvor mit dem Sperma dieses Spenders ein Kind bekommen haben.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Screening von Samenspendern bei Cryos
Warum werden Samenspender untersucht?
Samenspender werden von uns untersucht, da es in unserer Verantwortung liegt sicherzustellen, dass die Chancen auf ein gesundes Kind so hoch wie möglich sind. Wir möchten helfen, Familien entstehen oder größer werden zu lassen. Dies müssen wir aber auf eine Weise tun, die es uns erlaubt dafür zu sorgen, dass es den Spenderkindern gesundheitlich und auch anderweitig gut geht.
Werden Samenspender auf den Cytomegalievirus (CMV) untersucht?
Ja. Cryos untersucht alle Spenderkandidaten auf verschiedene Virusinfektionen und Erbkrankheiten. Dabei wird auch der CMV-Status ermittelt. Nur anti-CMV IgM-negative Männer werden als Spender zugelassen, also Spender, bei denen keine aktive CMV-Infektion vorliegt.